Christian Heinrich Löwel
Die Familie Löwel stammt ursprünglich aus dem sächsischen Bergbaugebiet von Johanngeorgenstadt. Nach Sachsen war die Familie während der Gegenreformation zur Zeit des 30-jährigen Krieges aus Böhmen gekommen.
Als erster Vertreter der späteren Berg- und Hüttenwerksbesitzer im Frankenwald wird Abraham Löwel erwähnt, der im Jahr 1684 den Kleinschmiedenhammer bei Hölle erwirbt. Nachdem A. Löwel am 10. März 1701 verstorben war, ging das Hammerwerk in raschem Wechsel an seine Nachfahren.
Zunächst übernimmt der jüngste Sohn Johann Heinrich Löwel das Werk bis er am 26. November 1727 verstirbt. Danach erbt Johann Abraham Löwel, Bergmeister in Naila, das Werk, der dieses an seinen Sohn Wolfgang Friedrich und nach dessem Tod an den jüngsten Sohn Christian Heinrich Löwel weitergibt.
Zu Beginn des 18. Jh. verlagert sich der Schwerpunkt der Löwel´schen Produktionsstätten von Kleinschmieden nach Marxgrün zum Hammergut, das sich zuvor im Besitz der Familien Drechsel und Oberländer befunden hat.
Der Bergwerksbesitzer und Bankier Christian Heinrich Löwel, in dessem Eigentum sich inzwischen mehrere Berg- und Hüttenwerke befinden, stattet das Hammerschloß Unterklingensporn, nach dessen Umbau , der im Jahr 1724 beginnt und bis heute den Charakter des Hammerschlosses prägt, mit barocken Elementen aus. Vor allem die Decken werden reichhaltig mit floralen Elementen geschmückt.
Der Umbau ist 1768 abgeschlossen, die Jahreszahl ist auch heute noch in einem Deckenornament im Haus dargestellt. Mehrere Grubenbetriebe, wie die ergiebige Friedensgrube bei Lichtenberg, die Eisenstein und Kupfererz gewinnt, befinden sich zur damaligen Zeit im Besitz der Fam. Löwel, die Ihnen großen Wohlstand beschert.
1837 schließen die Löwel´schen Hammerwerke in Unterklingensporn.
Der Sohn Christian Heinrichs, Johann Christian Löwel, war auch ein Freund des Bayerischen Königs Ludwig I. Nach seiner Abdankung 1848, auf Grund seiner Affäre mit der skandalumwitterten Tänzerin Lola Montez beherbergte Löwel Lola Montez in Unterklingensporn.
Im allgemeinen Anzeiger für das Kgr. Bayern findet sich in den Gerichtsakten im Jahre 1849 folgende Eintragung: "Auf Antrag eines Hypothekengläubigers wird der Anteil des Hammerwerksbesitzers Christian Löwel zu Unterklingensporn an den Dürrenwaidter Eisenhammer, wovon die andere Hälfte dem kgl. Kommerzienrath Löwel zu Marxgrün gehört, öffentlich verkauft und Bietungstermin auf den 15. Juli des Jahres Vormittags 10 Uhr im Wirtshaus zu Dürrenwaidt anberaumt.
Der ganze Eisenhammer, wovon dem Christian Löwel die noch z.Z. ungeteilte Hälfte zugehört besteht aus dem Herrenhause, Pächtershause, Scheune, Hammerhütte mit den nötigen Gerätschaften zum Gewerbe .... Sämtliche zum Hammerwerke gehörigen Adpertivenzien mit dem Realgewerberechte und Handwerksgerätschaften wurden auf 11 251 Gulden geschätzt."